Die Philosophie des nachhaltigen Bauens wurde im Gewerbepassivhaus der Josias Gasser Baumaterialien AG vorbildlich umgesetzt. Das Gewerbepassivhaus, in dem der Einzug 1999 stattgefunden hat, wurde im selben Jahr mit dem SIA-Preis für nachhaltiges Bauen sowie 2000 mit dem europäischen und Schweizer Solarpreis ausgezeichnet.
Die SIA-Jury beschrieb den Gewerbebau als «gut gelungenen, funktionell und architektonisch sauber gestalteten Neubau [und als] Beispiel für eine konsequente und gesamtheitlich betrachtete Umsetzung der Nachhaltigkeitspostulate, die im Leitbild der Unternehmung verankert sind».
Wichtigste Pfeiler des Verwaltungsgebäudes mit Lagerhalle sind die passivsolare Energiequelle und die Materialwahl:
Ökologische Aspekte
Isolation mit recyclierten Bündner Zeitungen; Regenwassertank für Toilettenspülung, Autowaschen, Reinigung und Garten; intensiv und extensiv begrüntes Flachdach
Kennzahlen
Die vorgehängte Fassade aus Bündner Lärchenholz wurde hinter einer winddichten, wasserabweisenden Holzfaserplatte (2 cm) mit Zelluloseflocken in einer Bautiefe von 24 cm ausgeblasen. Die statische Ebene besteht aus 20 cm Kalksandstein.
Bodenplatte (U-Wert: 0,2 W/(m²K))
Sämtliche Fundationen sind mittels Schaumglas lückenlos vom Erdreich getrennt.
Dach (U-Wert: 0,14 W/(m²K))
Das Dach besteht aus einer Holzbalkenlast mit Bretterschalung, gedämmt mit 25 cm Schaumglas und einer extensiven, teils intensiven Begrünung.
Fensterrahmen (Uw-Wert: 0,14 W/(m²K))
Die Rahmen sind aus Holz (Bündner Föhrenholz) gefertigt mit einer zusätzlichen Dichtungsleiste; der Rahmenanteil ist minimiert.
Verglasung (Ug-Wert: 0,7 W/(m²K) / g-Wert: 50 %)
Als wichtigste Bauteile in diesem Direktgewinnhaus gelten die Wärmeschutzverglasungen mit zwei Gläsern und einer einliegenden Kunststofffolie (Heat Mirror). Die Verglasungen sind mit Argon gefüllt.
Gebäudetechnik
Intelligente Passivhaustechnik
Mit einem gemessenen Heizwärmeverbrauch von durchschnittlich 5-8 kWh/m²a erreicht das Gewerbepassivhaus einen Heizwert deutlich unter dem Passivhausstandard von 15 kWh/m²a.
Lüftung
Die Ersatzluftanlage garantiert einen hygienisch definierten Lufwechsel von 0,34/h. Innerhalb von drei Stunden wird das gesamte Luftvolumen in den Büroräumen von 10’000 m³ ausgetauscht.
Heizung (Heizbedarf: 8 kWh/m²a)
In den Wintermonaten werden bei kalten Tagen zwei Pelletöfen mit einer Eigenleistung von 8 bis 10 kW eingeschaltet.
Warmwasser
Eine Kompaktsolaranlage von 4,1 m² und 500 l Speicher dient der Wassererwärmung.
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